Stand: 19.10.2004 [english]

 

Artikel aus der Wildcat #67

Nicht nur für ein paar Dollar mehr

...Sonntag ist der Tag des Angestellten-Klau-Marathons. Die loyalen Angestellten haben heute keinen Dienst. Wenn der Laden erst geöffnet ist, ist der Besitzer bis Montag früh weg, und so können wir vier soviel Geld, Lebensmittel und Alkohol abziehen, wie wir für unbedenklich halten. Natürlich ziehen wir jeden Tag was ab, aber sonntags geht es richtig los. Es ist ein Spiel, ein Wettbewerb unter Freunden. Wir finden heraus, wer am meisten ticken kann, ohne daß es auffällt: der Schlüssel liegt in der intelligenten Planung... [weiter]





Die Wildcat ist (wieder) da!

Nach 100 Monaten Pause: Nr. 66 - Juli 2003

Mittelmeer, Schlamassel und Cluster: Rückblick auf die Bewegungen gegen den Krieg - Zur Situation im Irak, im Iran und was es mit der »Zweiten Supermacht« auf sich hat - Lateinamerika in Aufruhr - Argentinien: Wessen Krise? - Agenda 2010 und Berichte aus der Arbeiterklasse - New Clusters in Moers - Der Einbruch der Realität - Operaismus reloaded ... und jede Menge Buchbesprechungen ...

Das Heft gibt's für 3 Euro im gut sortierten Buchhandel, bei vielen WeiterverkäuferInnen, oder per Bestellung. Für Gruppen, Diskussionszirkel, WeiterverkäuferInnen: 8 Hefte für 10 Euro (ins Ausland für 16 Euro).

Inhaltsverzeichnis / Wildcat 66 als PDF




Argentinien:
Die Träume lassen sich nicht räumen

In der Nacht zum Karfreitag ist die Textilfabrik Brukman in Buenos Aires geräumt worden. Nach verschiedenen anderen Räumungen ist mit den besetzten Fabriken Brukman und Zanon ein Symbol angegriffen worden. Die Arbeiterinnen von Brukman versuchen mit täglichen Aktionen und Mobilisierungen die Rückgabe ihrer Fabrik durchzusetzen. Sie werden dabei von tausenden von Menschen aus verschiedensten Bewegungen unterstützt. Der Kampf um die Fabrik Brukman dauert zur Zeit an. Die Räumung von Zanon in Neuquén konnte am 8. April verhindert werden. [weiter]




Wildcat-Sondernummer zum Irak-Krieg

Aktuell erschienen ist eine Sondernummer der Wildcat zum Irak-Krieg. Auf 96 A4-Seiten diskutieren wir die Ursachen dieses Krieges, die Situation im Nahen Osten und in den USA. Neben Berichten und Einschätzungen der Antikriegsbewegung in den USA, Großbritannien, Australien und Deutschland gibt es etwas Geschichte zum Widerstand in den US-Streitkräften und einige Buchempfehlungen für die, die in diesen Zeiten noch zum lesen kommen.

Mit dabei ist eine 24seitige Broschüre zur Situation in Palästina, die außer dem schon hier veröffentlichten Text von Mouvement Communiste den noch ausstehenden zweiten Teil enthält.

Das Heft kostet als Einzelexemplar 3,- Euro und ist, wenn ihr es bei eurem lokalen Dealer nicht haben könnt, gegen Vorkasse bei uns zu bestellen. Für WiederverkäuferInnen haben wir ein besonderes Angebot: zehn Exemplare für nur 10,- Euro!




Inhalt
Editorial
Heft als PDF (3Mb)
Beilage als PDF



Das Neueste aus Argentinien:
Die Bourgeoisie ist schneller als das Proletariat

La Lettre de Mouvement Communiste, Numéro 6, Jan. 2003

Wo steht Argentinien ein Jahr nach den Unruhen vom 19. und 20. Dezember 2001? Wie sind die Kräfteverhältnisse zwischen den Klassen? Hat der Staat die Herausforderung gemeistert oder ist er noch genauso gefährdet wie vor einem Jahr? Was hat es mit den Arbeiterkämpfen bei Brukman und Zanon auf sich, einer Art Lip in Argentinien? Wie kann das Proletariat vermeiden, als besondere Klasse der bürgerlichen Gesellschaft zu verschwinden, wo ganze Bereiche des traditionellen sozialen Gewebes in Fetzen zerreißen und das Leben immer ungesicherter wird, bis hin zur Unterernährung? Wie organisieren sich die »piqueteros«, die Arbeitslosen, die prekären ArbeiterInnen der Grauzone und die DemonstrantInnen, die die Straßen blockieren, um zu überleben und zu kämpfen?
In einem Wort: Kann sich die unabhängige Arbeiterbewegung dem Klassenfeind widersetzen und ihre eigenen Grenzen hinter sich lassen? Der folgende Artikel versucht, zu diesen Fragen Elemente einer Antwort beizutragen.   [weiter]


Wildcat-Zirkular 65

Februar 2003   [HTML] [PDF]

Editorial: Durchwurschteln zum Krieg?

Firefighter als Kriegsblockade

Diktatur der Entwicklung - am Ende

Venezuela, Argentinien, Bücher: Utopistik (Wallerstein), Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen (Holloway)

Beilage: Lieben die ArbeiterInnen die Arbeit? [PDF]





»Empire«? Das Imperium schlägt zurück

Kann man das Buch »Empire« von Micheal Hardt und Toni Negri diskutieren - oder bleibt nur die Alternative Bewundern oder Verabscheuen?

Maria Turchetto, die sich mit den Anfängen der Arbeiteruntersuchung und Panzieri beschäftigt hat (und deshalb recht kritisch gegenüber Negri ist - siehe ihren Text Überlegungen zum Begriff der »Produktionsverhältnisse« bei Panzieri im Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit Nr. 16), hat »Empire« von vorne bis hinten gelesen und dabei das Grausen gekriegt. Mit präziser Ironie geht sie den »Wälzer« durch und nimmt ihn komplett auseinander, indem sie auf gravierende Widersprüche, hanebüchene Herleitungen und plumpe Fälschungen hinweist.

Maria Turchettos Text sollte sicherlich nicht so gelesen werden, daß wir Althusser gegen Negri ausspielen könnten: dazu haben sie viel zu eng zusammengearbeitet. (Siehe Negri zu Althusser: Anmerkungen über die Entwicklung des Denkens beim späten Althusser - hier wird beider Geistesverwandtschaft deutlich: der Intellektuelle erschafft die Realtität; das hat Negri schon immer an Lenin fasziniert: der Denker schafft per Theorie die Partei und die Partei schafft die Klassenneuzusammensetzung ...)

Kritisch setzt sich auch John Holloway in seinem neuen Buch und in dem Beitrag Schritte in die falsche Richtung mit Empire auseinander. Eine ganze Sammlung von Texten zu Empire hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammengestellt, in der auch die italienische Fassung des Texts von Turchetto aufgeführt wird, den wir nun übersetzt haben:

Maria Turchetto: Das Imperium schlägt zurück


Zum 19./20. Dezember, ein Jahr nach dem Aufstand:

Revolutionäre Situation in Argentinien?

Seit die ArgentinierInnen vor einem Jahr mit einem Aufstand mehrere Regierungen gestürzt haben, richten sich einige Hoffnungen auf dieses ehemalige Musterland des 'Neoliberalismus'. Der Absturz des Landes in eine dramatische Krise zeigt, dass das System keine Lösung mehr zu bieten hat. Aber vor allem zeigen neue Bewegungen, dass es auch anders gehen könnte. Die Frage nach einer grundlegenden Veränderung der Gesellschaft steht dort auf der Tagesordnung und wird buchstäblich auf der Straße diskutiert. Steht Argentinien vor einer revolutionären Situation?    [weiter]

Palästina: Zwei Staaten gegen das Proletariat

[Flugblatt von Mouvement Communiste]

Die vielen tausend Toten, Verwundeten, Gefolterten und Gefangenen sind nur der Gipfel des Alptraums, unter dem die palästinensischen und israelischen Proletarier leiden. Durch einen endlosen Konflikt, der kaum ihre Sache ist, werden sie einander entgegengestellt. Diese erbitterte Konfrontation, diese Verdopplung aus Krieg zwischen zwei Staaten und Bürgerkrieg zwischen zwei Völkern ist selbst eingeklemmt in und Vorwand für alle ökonomischen, politischen, diplomatischen und militärischen Netze, welche die großen und kleinen Imperialismen seit dem Zweiten Weltkrieg in der Region spinnen.

Im Namen der palästinensischen Sache tragen die Gottesbesessenen des Westens und des Ostens das Schwert überallhin im Nahen Osten, in den kaukasischen Ländern, bis zum Fernen Osten. Die internationalen imperialistischen Koalitionen haben noch nie ernsthaft versucht, das Problem zu lösen, äußern oder enthalten sich aber immer lauthals. Und die zukünftigen Kriegsführenden behaupten, auch den nächsten Irak-Krieg in ihrem Namen zu führen.

Um was geht es da, und vor allem: was bedeutet der israelisch-palästinensische Krieg für das Proletariat der Region und im weiteren Sinne für die Arbeiterklasse der ganzen Welt? Bevor wir die aktuelle Situation betrachten und nach den Möglichkeiten einer proletarischen Erhebung suchen, müssen wir kurz auf die jüngere Geschichte seit der ersten Intifada eingehen.    [weiter]


Die erste Regel des Friedens:
Respektiere deine Feinde

Ein Essay an die US-amerikanische Antikriegsbewegung (Midnight Notes)

... Die Regierung Bush kommt nicht in Zeiten an die Macht, in denen das Geschäft ganz normal läuft, sondern inmitten einer Systemkrise, die weit über eine konjunkturelle Delle hinausgeht. Die Antwort der Bush-Regierung auf die Krise des Liberalismus ist einfach: Krieg. In den achtziger und neunziger Jahren wurde eine ausgefeilte Steuerung des Handels, des Kapitaltranfers und des Geldflusses aufgebaut. Was aber nicht aufgebaut wurde, war eine Institution der Gewaltausübung zur Durchsetzung der Regeln des Neoliberalismus. Die UNO war kein taugliches Instrument für diese Aufgabe, da die wichtigsten Spieler (die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates) keine vereinte Gruppe von Staaten darstellten, die fähig, geschweige denn willens gewesen wären, die Regeln des Neoliberalismus durchzusetzen. ...

... Die Politik der Bush-Regierung ist kein Produkt von Spinnern. Sondern sie ist ein verzweifelter Versuch, mit militärischen Mitteln ein Weltwirtschaftssystem zu retten, das zum Scheitern verurteilt ist. Viele Menschen in Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien haben keine Hoffnung mehr, für sich selbst einen Platz in diesem System zu finden, und versuchen, sich eine Lebensgrundlage außerhalb der Grenzen des Neoliberalismus zu schaffen. Dasselbe droht hier in den USA zu geschehen. Es ist diese Möglichkeit und nicht die Umtriebe von El Kaida oder Saddam Hussein, die der Bush-Regierung schlaflose Nächte bereitet. ...    [weiter]


Weltweite Entlassungswelle ...
(und ein kleiner Betriebsbericht aus der IT-Industrie)

2001 hat eine weltweite Entlassungswelle begonnen, welche die meisten Industriebranchen und Dienstleistungsbereiche betrifft. Am stärksten trifft die Entlassungswelle die Telekoms und den IT-Bereich insgesamt. Allein in den USA und allein im IT-Bereich gehen insgesamt zweieinhalb Millionen Jobs innerhalb von zwei Jahren verloren. Dagegen sind die Massenentlassungen in der Auto-Industrie fast schon "Peanuts"...

Die kapitalistische Krise schlägt also durch. Der IT-Sektor erweist sich hierbei - genau wie in seiner nur wenige Jahre zurückliegenden Boom-Phase - als Senkrechtstarter. Die US-Automobilindustrie hat in zwei Jahrzehnten 500.000 Arbeiter entlassen, die US-Telekombranche in einem Jahr 700.000. Nebenbei erwähnt haben die US-Telekoms in den letzten zwei Jahren 95% ihrer Marktkapitalisierung verloren...    [weiter]


Die Angst der Bush-Regierung vor dem Krieg...
und der Zwang, ihn zu führen

In Italien, Frankreich, vor allem aber in den USA und in England gehen viele hunderttausend Menschen auf die Straße, um gegen den bevorstehenden Krieg der USA gegen den Irak zu protestieren. Sie tun dies aus verschiedenen Gründen und mit unterschiedlichen Vorstellungen darüber, warum die Bush-Cheney-Rice-Clique diesen Krieg unbedingt führen will.

Um gegen Krieg zu sein, brauchen wir nichts über seine jeweiligen Hintergründe zu wissen. Kriege sind immer Massaker im Interesse der Herrschenden. Ob Bush oder Saddam Hussein, ob Schröder oder Bin Laden, ob Sharon oder Arafat - Krieg und Terroranschläge dienen ihnen zur Sicherung ihrer Macht und zur Aufrechterhaltung von Zuständen, auf denen ihre Macht beruht. Krieg ist die zugespitzte Form und Demonstration der Gewalt, auf denen die kapitalistische Ordnung, das alltägliche Arbeitsgefängnis und die Macht des Geldes beruhen ...    [weiter]


Aktuell zu Argentinien

"Wir sind alle Piqueteros" Materialien zur Bewegung der arbeitslosen ArbeiterInnen

Massenmobilisierung gegen die Repression (17.7.02)


Wildcat-Zirkular 64

Juli 2002   [HTML] [PDF]

Argentinien, China, Migrantenstreiks in Italien, "Antiglobalisierungs-Bewegung", Weltordnung - Teil II ...


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